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Freitag, 17. Dezember 2021

And just like that...

 Ich denke mit diesem Post, nach doch sehr langer Abstinenz, könnte ich mich unbeliebt machen.

Nach allem was die letzten beiden Jahre so zu bieten hatten, nach Corona, Intensivmedizin, Isolation, Depression, Trennung oder anderen Dramen, ist der Auslöser für diesen Blog ausgerechnet eine Fernsehserie. Nach Sex and the City, welche sechs Jahre erfolgreich lief und zwei ebenso erfolgreichen Filmen, kommt es nun zu einer Fortsetzung. 

Und ich werde hier nichts zur Geschichte preisgeben, für jene, die sie noch sehen möchten. Sondern eher dazu, wie ich die Social- Media Debatte dazu sehe.

Überall wird über das Altern der Frauen geredet. Entweder sind sie zu aufgespritzt, oder haben jetzt eben zu alte Gesichter und zu graue Haare um noch im Fernsehen stattfinden zu dürfen. Es wird diskutiert, wieso die Charaktere, die wir bis vor ein paar Jahren noch heiß und innig geliebt haben, sich zu sehr, oder zu wenig entwickelt haben. Wobei das an sich ja schon schwer zu beurteilen ist und auch untypisch, denn nicht jeder fertige Erwachsene verändert sich grundlegend. Und nun der Witz. Viele dieser Artikel kommen von Frauen, oder werden von eben jenen hämisch kommentiert. Das ist also Woman- Empowerment? Feminismus? Sisterhood?

Sorry, aber es ist eigentlich nur Bullshit und eine gute Sozialstudie darüber, warum eine Frauenquote nichts bringt. Sie scheitert an den Frauen selbst.

Männer sind gerade oft beruflich stärker vernetzt als Frauen. Diese sind es, Studien zufolge, sozial, aber wenn es um die Karriere geht, kochen sie eben ihre eigene Suppe. In Führungspositionen wollen sie die unmittelbare Konkurrenz nicht auf der eigenen Etage haben. Zum einen sicher, weil jahrelang eine Quotenfrau pro Chefetage reichte, anderseits aber eben auch, weil sie nicht erlernt haben, wie es ist, wenn man geschlossen daran arbeitet, sich die Unterstützung mit an die Seite zu casten. 

Woher kommt es, dass eine Frau eine andere erfolgreiche Frau eher argwöhnisch betrachtet? Das sie eindimensional von Ihr verlangt sich zwischen Beruf und Familie zu entscheiden? Da gibt es selbst in meinem Bekanntenkreis so unterschiedliche, teilweise sehr festgefahrene Argumente. Anstatt zu Netzwerken, wird bewertet und verurteilt, sich nicht am Guten orientiert, sondern auf die Fehler gewartet.

Und wenn eine Frau in ihren 50ern keine Lust mehr darauf hat, sich die Haare zu färben, wieso lässt sie sich dann gehen? Warum sind es meistens Frauen, die anderen sagen, welche Produkte sie zu benutzen, welche Workouts sie zu machen haben, um möglichst lange relevant zu bleiben? Dieses Schönheitsideal wird nicht zwangsläufig von Männern diktiert. Ich kenne genug, die an einer Frau lieber etwas dran haben, als sich mit einem Topmodel ins Bett zu legen. Und wenn wir realistisch sind, gibt es mehr normale Frauen, als Instagram- Models. Nur haben sie nicht begriffen, dass sie weit in der Überzahl sind und unterlegen sich einem Schönheitsideal, welches durch eine Minderheit diktiert wird. 

Warum soll die Freundin zwar gut, aber nicht zu gut aussehen? Weil der Mann sie heiß finden könnte? Wer hat da das Ego- Problem?

Für mich die Frau, die die Schönheit einer anderen abwertet, um sich selbst vor negativen Erfahrungen zu bewahren. Weil sie die Konkurrenz hasst und ächtet. Weil sie nicht Selbstbewusst genug ist und Konkurrenz als etwas sieht, woran man wachsen kann. Denn wenn Du es davon abhängig machst, wie attraktiv die andere Frau im Raum ist, damit Dein Mann Dich möglichst nicht betrügt, ist doch nicht die Freundin das Problem, sondern eher die Auswahl Deiner Partner.   

Frauen haben Macht. Sie erschaffen Leben, sie sind für die führenden Männer dieser Welt, die tiefste Inspiration und ein Zuhause. Ob als Mutter, Ehefrau, Freundin...

...wie schön wäre es, wenn sie sich dieser Macht bewusst wären und nicht mit antrainiertem Neid, die Erfolge anderer Frauen in irgendwelchen Kommentaren niedermachen würden. 

Und darum ist diese neue Serie wundervoll. Weil sie zeigt, dass man in Würde altern kann, oder eben auch mal etwas nachhilft, aber in erster Linie sich selbst treu bleiben sollte und Menschen um sich herum braucht, die einen Wertfrei so akzeptieren, wie man eben ist. 

Und auf einmal...wäre es so viel einfacher. Wenn wir die Lösung und nicht Teil des Problems wären.