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Dienstag, 27. August 2013

The new Normal

Und dann wirst Du wach und alles ist anders.
Dein Zimmer sieht noch genauso aus, das Toast riecht wie gestern, Dein Gesicht hat sich nicht verändert, aber da ist dieses Gefühl, tief in Dir...so anders...so klar...so unterdrückt...ICH BIN SCHWUL.
Es kündigte sich ja schon lange an, aber auf einmal ist es absolute Gewissheit. Keine Ausflüchte mehr.
Als ich in den Reisekatalog schaute, auf dem Boden lag und mich nach Griechenland träumte, war es immer der Mann den ich anschaute und mir vorstellte, wie wir Hand in Hand nebeneinander auf das Meer schauen, glücklich, in uns ruhend. Und dann wird man wach, geht in die Schule und unterdrückt jeden Tag wer man ist.
Ich hatte mir damals ein komplettes Outfit vom BVB besorgt um Teil der Gruppe zu sein. Ich hatte nur nicht damit gerechnet, daß man mit mir auch über Fußball sprechen wollen würde. Ab diesem Moment war meine Fassade zusammengebrochen. Als wir eine Buchbesprechung machen sollten nahm ich das Buch, welches ich auch wirklich las...Es war eine Biographie über die Kaiserin Elisabeth von Österreich...genannt Sissi...und ab diesem Tag hatte ich meinen Namen in der Schule. Ich war nicht länger Robert, der einfach das Talent zum Schreiben, reden oder Musik machen hat. Ich war nur noch dieser "Sissi Freak". Und ich war mit einem Mal so müde. Es gab Tage an denen ich nicht aus dem Bett wollte. Ich wollte nicht länger vom Schwimmen ausgeschlossen sein, weil mir jemand die Tür versperrte mit den Worten: "Eine Sissi kommt nicht zum Duschen."
Also ging ich...und kam nie wieder zum Schwimmen.
Ich outete mich vor der Klasse, denn ich wollte es laut aussprechen. Ich dachte mir, daß es doch keinen Unterschied mehr macht, ob ich Sissi oder Schwuchtel bin. Robert war ich doch schon lange nicht mehr.
Meine "Clique" reagierte wundervoll und noch heute denke ich voller Frieden daran zurück, daß diese Menschen mir beigebracht haben, daß es gut ist, Ich zu sein, weil ich wegen meiner frechen Schnauze gemocht wurde und nicht gehasst für etwas, was ich mir nicht aussuchen konnte.
Ich hatte Glück. Ich habe ein starkes Selbstbewusstsein und noch heute gibt es Menschen die mich entweder dafür Lieben oder Hassen, das ich einen Raum betrete und sage was ich denke, manchmal mit zu viel Ironie und Sarkasmus!
Aber ich hatte keine Wahl. Ich bin nicht eines Morgens wach geworden und habe entschieden es wäre doch besser den härteren, unbequemen Weg zu gehen, wo Beschimpfungen und Angst an der Tagesordnung sind.
Ich wollte nur mir selbst treu sein.
Wie viele junge Menschen da draußen können das nicht und bringen sich um? Wie viele sind mehr auf der Suche nach Aufmerksamkeit, als Frieden in sich selbst?
Ich will aufstehen und sagen: "Es wird besser."
Für uns alle ist Leben eine Herausforderung. Wir sind Menschen, Familie...wie schön wäre es, wenn wir uns auch so behandeln würden!

Dieser Blog ist für alle Brüder und Schwestern, die wir auf unserem Weg verloren haben.
An Gewalt, Aids, Selbstmorde und Mord.
Eure Leben mögen beendet sein, aber wir werden eure Geschichten ewig erzählen, bis Ihr Lächeln könnt, wo auch immer Ihr seid.

Und zum Schluss, ein tolles Video.

http://www.youtube.com/watch?v=hlVBg7_08n0

Dienstag, 13. August 2013

Familie zum Aussuchen...

Wenn ich in meinem Leben eine Sache gelernt habe, dann ist es die Tatsache, daß Du nicht mit jemandem Blutsverwandt sein musst um ihn als Teil Deiner Familie zu betrachten.
Man hat sicher ein inniges Band, weil man viele Jahre seines Lebens miteinander verbracht hat, aber das ist noch lange kein Garantieschein für eine ewige Verbindung. Man kann sich, ähnlich Beziehungen, auseinanderleben und irgendwann feststellen, daß man sich nichts mehr zu sagen hat. Sicher ist das nicht unbedingt eine schöne Erkenntnis, aber es ist ehrlicher dann festzustellen, daß man keinem Traum nachlaufen muss um vollkommen zu sein.
Ist es nicht so, daß man seinen Partner auch Familie nennt, ohne mit Ihm verwandt zu sein? Die bewusste Entscheidung Menschen in diesen intimen Kreis aufzunehmen ist einfach eine Herzensangelegenheit.
Ich für meinen Teil bin adoptiert worden und bereue nicht einen Tag diese Mutter gehabt zu haben. Sie hat sich dringender ein Kind gewünscht, sich bewusster dafür entschieden, als es diese "Mitten im Leben" Fraktion teilweise tut. Sie wußte das es ein steiniger Weg werden würde, aber sie wollte einem kleinen Erdenbürger all die Liebe geben, die in Ihr war. Und es ist Ihr gelungen. Frage ich mich manchmal wo meine Wurzeln sind? Sicher! Jeder weiß gerne wem er ähnlich sieht und woher er wirklich kommt, aber sicher suche ich keinen Ersatz für mein Gefühl von einer Familie.

Und dann haben wir da noch die Freunde. Jene, die jede Faser Deiner Seele kennen, denen Du Dich mehr öffnest, als Du es jemals gegenüber der Familie tun würdest. Die bei Wind und Wetter an Deiner Seite stehen und die Nacht zum Tag machen, wenn Du sie wirklich brauchst. Und Du würdest es für sie genauso machen, weil es nie Zwang, sondern Bedürfnis ist. Das ist zu Hause sein.
Man könnte mich irgendwo auf dieser Welt aussetzen und sagen: "Hier lebst Du nun!"
Es wäre schlicht ein Ort.
Mit den richtigen Menschen an meiner Seite, wird es aber eine Heimat...und gemeinsam eine große Familie.
Zu Hause ist immer dort wo das Herz schlägt.

Sonntag, 11. August 2013

Freindinnen

Der Feind steckt in Dir...

Oder in einem Menschen, von dem Du bisher gedacht hast, er wäre ein Freund.
Die Menschen die Dich am besten kennen, wissen eben auch, wie man Dir am besten weh tut. So ist das eben mit dem Vertrauen...gib es und Du KANNST verletzt werden.
Eigentlich will man sich nur öffnen und das Leid teilen aber dann kommt diese eine (Bitch) Person, die genau weiß, daß es Dein Kryptonit ist. Das Herz hat ja ein paar Kammern, aber wenn eine nur für Trauer besetzt ist, macht es das Atmen schwerer, man ist einsamer, traurig und ungläubig über so viel Ungerechtigkeit.
Ich versuche immer an meine Freunde zu glauben, denn mehr bleibt mir nicht übrig. Es ist eine sehr einsame Religion. Man muss glauben können. Und doch läuft man immer Gefahr entdeckt oder enttarnt zu werden.
Zwischen Frauen ist es noch schlimmer.
"Sie hat etwas, was ich gerne hätte."
Nein, hat sie nicht...sie passt nur besser auf Ihr Glück auf oder kümmert sich darum. Nichts ist Selbstverständlich...

...in diesem Sinne...
...liebt eure Freunde, aber schaut auch immer hinter euch...

http://www.youtube.com/watch?v=yaILnVZFjTU

Soundtrack

Wie gerne hätte ich musikalische Untermalung in meinem Leben. Eine leichte, jazzige Nummer, wenn ich morgens zerknautscht aus dem Bett steige und meinen Start- up- Ritualen folge.
Anschließend, wenn ich schnellen Fußes den Weg zur Arbeit beschreite darf es eine dem Wetter angepasste Nummer sein.
Im Zeitraffer wird orchestral das Arbeiten untermalt, ist für den Zuschauer auch leichter verdaulich.
Wenn dann die Freizeit eingeleitet wird, hätte ich vor jedem unheilvollen Moment gerne eine ansteigende Ballade, von der ich weiß, daß sie in einem Close-up auf mein völlig überraschtes Gesicht zielt.
Oder eine rockige Nummer, wenn ich weiß, daß es einer jener Tage ist, an welchen man sich unaufhaltsam fühlt, eben wie der "Leader of the World".
Aber das ist leider nicht der Fall.
Das Leben ist nunmal kein Film, mit perfektem Handlungsaufbau und einem nie enden wollenden Happy End.

Es ist steiniger...unabänderlich steuern wir von einer Katastrophe in die nächste und versuchen uns die Happy- Endings selbst zu gestalten. Gelingt nicht immer. Manche Menschen verlieren wir auf eine härtere Art und Weise, als es im Film einem Zuschauer je zugemutet werden würde.
Manche Menschen würfeln alles durcheinander und machen uns zu dem, der wir immer sein wollten.
Manchmal kommen wir so sehr ins strudeln, daß es den Handlungsrahmen eines Filmes komplett sprengen würde und eher als "Art- House- Movie" durchgeht.
Und manchmal liegt unser Glück in so kleinen Augenblicken, daß es für Außenstehende nicht sichtbar wäre.

Alles in allem ist es die Suche...die uns Leben lässt. Wenn man glaubt alles gefunden zu haben, gibt es keinen Grund mehr sein Leben wie einen Film mit der perfekten musikalischen Untermalung zu betrachten.

In diesem Sinne hoffe ich, ewig zu suchen, nach neuen Menschen, Orten und Situationen die mich dazu herausfordern zu Träumen.
Auf das mein Leben ein Hit wird...

http://www.youtube.com/watch?v=m7CUAxe6YhE