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Sonntag, 16. November 2014

Über das Ende einer Suche...

Ich hatte es bereits in einem älteren Blog berichtet. Ich wurde ja im Alter von drei Wochen adoptiert.
Nun kann ich endlich darüber schreiben, oder wie ich es nenne...es in die Welt hinaus schreien.

Ich habe meine leibliche Mutter gefunden. Und mit ihr auch noch sechs Geschwister. Da staunt man erst mal nicht schlecht.

Aber der ursprüngliche Gedanke ist ein ganz anderer. Ich hatte immer das Gefühl zu suchen. Nach meiner Identität. Nicht, daß ich nicht glücklich war, aber ab jenem Punkt, an dem man erfährt, daß die Wahrheit an die man immer glaubte, eben nicht die ganze Wahrheit ist, beginnt eine ständige Frage. Wer bin ich? Warum bin ich so, wie ich bin? Wem sehe ähnlich? Warum habe ich es nicht in das Leben geschafft, in welches ich geboren wurde? Mit einem mal vergisst man, daß es garnicht darauf ankommt und es hat viele Jahre gedauert, bis ich wieder in der Lage war, nicht immer darüber nachzudenken, sondern wieder mit dem Herzen zu sehen. Und zu merken, daß Familie auch andere Modelle haben kann. Das sie einfach der Ort ist, an welchem Du Dich einfach zu Hause fühlst.

Meine Berliner Familie wurde leider immer kleiner, so also auch die Angst, meine Chance zu verpassen. Irgendwann nur noch einen Stein, aber keine bewegten Gesichter mehr zu sehen. Also nahm ich meinen Mut zusammen, auch wenn ich damit rechnen musste, auf Ablehnung zu stoßen. Das ist ja oft so mit der Neugier. Wir haben Angst uns die Finger zu verbrennen, aber man kann ja mal testen, wie heiß die Herdplatte wirklich ist. Und wenn es weh tut, weiß man es eben. Und im schlimmsten Fall bleibt von dem Versuch eine Narbe übrig, die Dich immer daran erinnert, daß Du mutig genug warst, es zu versuchen. (An dieser Stelle sei erwähnt, daß es keine Aufforderung ist, daß ihr nun kollektiv die Hände auf heiße Herdplatten klatscht.)

Aber in diesem Fall, ohne auf die Details genauer einzugehen, weil ich sie gerne als Erinnerung in mein Herz schließen möchte, bin ich mehr als belohnt worden. Der manchmal zu ängstliche Robert aus meiner Kindheit, hat meinem Alter- Ego einen Tritt in den Hintern verpasst und ist mit einer Wärme und Freude überschüttet worden, die ich nicht wirklich in Worte fassen kann.

Ich habe eine wundervolle Familie, mit welcher ich aufgewachsen bin und die mich geformt, geprägt und unterstützt hat. Und nun habe ich eine Familie die mir das Gefühl gibt, daß sie mit mir als Teil von Ihnen gesegnet sind. Wie froh und Dankbar kann ein Mensch da sein? Ich glaube das kann sich jeder denken. Ich habe das Gefühl einen sehr verbitterten Teil meiner Vergangenheit abschließen zu können und nach vorne zu schauen.
Der Moment, in dem ich die Stimmen hörte, die ein Teil von mir sind, ist unbezahlbar und hat es definitiv in meine Besten- Liste derer Ereignisse geschafft, die mich komplett machen.

Tut mir den Gefallen und seid mutiger. Manchmal, wenn ihr es nicht erwartet, kann ein Anruf, eine Nachricht, alles verändern.
Und haltet an den Menschen fest, welche ihr liebt. Sagt euren Liebsten, was sie euch bedeuten, bevor es zu spät ist und ihr das traurige "Was wäre wenn" Spiel immer wieder im Kopf durchgeht.

Ich Danke euch, für das Lesen und verbleibe, als gesegneter und stärkerer und doch immer noch der selbe Robert.

Heute Abend Danke ich meinem Leben einmal mehr.